19 August, 2008

tausende (fast) möglichkeiten mit zitaten umzugehen

(vorausgesetzt man liest sie)

die romantische haltung: verliebt sein in die worte, weil sie so schön klingen und so einiges in einer selbst anstoßen (kreativitätsfördernd, aber auch gefährlich, weil so die bodenhaftung flöten geht)

die tiefstapler haltung: davon überzeugt sein, dass man zu dumm ist, das zitat zu verstehen und sich dann selbst bedauern und sich deshalb auch gar nicht mehr die mühe machen, was zu verstehen (sehr anstregend)

die kritkerinnen haltung: den beweis antreten, dass das zitat aus dem kontext gerissen wurde, was natürlich zu einer verfälschung desselben führt (von wenigen ausnahmen abgesehen unsympathisch)

die forscherinnen haltung: versuchen rauszufinden, was der autor damit sagen will, am besten indem man nicht nur das zitat sondern auch noch die stellen davor und dahinter liest oder gleich den ganzen text lesen (etwas aufwendig)

die trotzphasen haltung: überhaupt nicht verstehen wollen, weil das alles eh nur dummes theorie gelaber ist (ab und zu ...)

die egozentrische haltung: davon überzeugt sein, dass genau dieses zitat nur für mich geschrieben wurde (ich gebe zu hin und wieder bin ich kurzzeitig verführt, so zu denken)

die werkzeugkasten haltung: was man nicht versteht überlesen und sich über den rest freuen und selber weiterdenken (geht einem zwar manches durch die lappen, aber es wird mit der zeit weniger ...)

...

(kein anspruch auf vollständigkeit, die übrigen tausend dürft ihr euch selbst ausdenken)

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